Hinter der Natur e.V.

Verein für Philosophie und Naturwissenschaft

Willkommen

In Frankfurt am Main hat sich ein Arbeitskreis gegründet, der sich mit philosophisch-interpretatorischen Fragen und Aspekten naturwissenschaftlicher Themen befasst. Er versteht sich als Keimzelle umfassenderer Projekte. In diesem Zusammenhang möchte der Ak der interessierten Öffentlichkeit Thematiken aus den Disziplinen Physik, Biologie etc. in ganz verschiedenen Formaten nahe bringen: Vorträge, Podiumsdiskussionen, Streitgespräche, Foren, Tagungen u. ä. - Kontakte zu Medien sind hergestellt.

Inhaltlich beschäftigt sich der Ak insbesondere damit, wie das Verhältnis zwischen modernen Naturwissenschaften und Weltverstehen beschaffen ist, was die Formeln, Berechnungen, Theorien und Konzepte „bedeuten“ und wie sich realitätsbestimmende Abstraktionen verstehen lassen. Schwerpunkte liegen auch auf Überlegungen zur Grundlagenforschung und der Analyse zentraler (natur) wissenschaftlicher Begriffe.

Organisationstechnische und wirtschaftliche Motive legten die Gründung eines gemeinnützigen Vereins nahe, der am 8. Juni 2016 gegründet wurde und die Bezeichnung „Hinter der Natur – Verein für Philosophie und Naturwissenschaft“ trägt.

Derzeit werden drei Vorhaben verfolgt. Eine Diskussionsgruppe bespricht aktuelle naturwissenschaftliche und philosophische Aufsätze. Die Gruppe ist offen: Gruppenteilnehmer müssen nicht Vereinsmitglieder sein.

Außerdem ist auf das (Forschungs-) Projekt „Zeit“ von P. Eisenhardt und G. Schmidt zu verweisen, in dem das Verhältnis von Zeit und Veränderung mit dem Ziel untersucht werden soll, eine plausible und akzeptable Explikation des Zeitbegriffs (unter der Voraussetzung seiner Einheitlichkeit) vorzulegen. Ein vorläufiges Manuskript liegt vor. (Bei dem Projekt handelt es sich um einen eigenen Beitrag von (Vereins-) Mitgliedern.)

Das dritte Projekt widmet sich dem Begriffspaar „Zufall und Notwendigkeit“ - „Aspekte von Zufall und Notwendigkeit in den Naturwissenschaften“. Es begann mit einer Vortragsreihe, die aus physikalischer, biologischer und philosophischer Perspektive diese zentralen Begriffe direkt und indirekt beleuchtete. Im Februar 2016 trug der Physiker Dr. H. Fink (Erlangen) über Interpretationen der Quantentheorie vor, Ende März 2016 sprach der Gießener Biophilosoph Prof. Dr. E. Voland über die evolutionstheoretischen Grundlagen von Gewissen und moralischem Handeln, im April 2016 reflektierte die Philosophin und Physikerin Prof. Dr. B. Falkenburg (Dortmund) den Begriff des „Determinismus“. Das Projekt mündete in eine Tageskonferenz, die der Ak (resp. Verein) in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift „bild der wissenschaft“ am 11. Juni 2016 ausrichtete. Sie trug den Arbeitstitel „Die zufällig hingestreute Ordnung ist die vortrefflichste (Heraklit) – Über das Zusammenspiel von Zufall und Notwendigkeit in Kosmologie, Biologie und Religionswissenschaften“. Das Konzept des Zufalls spielt in den modernen (natur-) wissenschaftlichen Disziplinen eine immer zentralere Rolle, z. B. bei der Entstehung von Ordnungszuständen.; wobei „Zufall“ in einer weiten Ausdifferenzierung ganz verschiedene Bedeutungstönungen annimmt: kontingent, stochastisch, probabilistisch, randomisiert, indeterminiert, regellos, fluktuierend, willkürlich, ursachlos etc. Wenn wir aber zudem voraussetzen müssen, dass wir die Natur im Verlaufe der Wissenschaftsgeschichte immer besser verstehen, scheint der Zufallsbegriff genau dazu einen wesentlichen Beitrag zu leisten. Aber nur im Zusammenspiel mit dem Konzept der „Notwendigkeit“, so, wie es sich etwa in dem unzertrennlichen Begriffspaar „Randbedingung und Gesetz“ zeigt. Worin besteht die „nötigende“ Kraft der Notwendigkeit? Liegt sie in der Natur der Sache oder in unseren Formulierungen? Auch „notwendig“ schillert in vielen Farben – die Buntheit reicht von „logisch zwingend“ über „gesetzlich“ bis zu „subjektiv überzeugt“.

Damit ist ein Fragespielraum eröffnet: Möglicherweise spielt künftigen vereinheitlichten Theorien der Physik und Kosmologie ein „verschärfter“ Zufall eine wesentliche Rolle, wie es die Strahlung Schwarzer Löcher nahe legt? Wenn sich Arten verändern (und entstehen), wie steht es mit Naturgesetzen? Welche Bedeutung nehmen Naturgesetze und Randbedingungen am Ursprung der Welt an? Würde ein allwissender Geist den Verlauf der Welt vollständig vorher sehen?

Die Tagung brachte dieses konzeptuelle Konzert einzelwissenschaftlich und philosophisch auf die Bühne und wurde breit diskutiert. Ihr Format bestand aus Vorträgen mit Diskussion sowie einem interdisziplinärem Podium, jeweils mit intensiver Publikumsbeteiligung. Es gab Vorträge mit Themen aus folgenden Bereichen:

•	Wissenschaftsphilosophie
•	Kosmologie
•	Quanten(feld)theorie
•	Evolutionstheorie 
•	Religionswissenschaft

Weitere Projekte des Ak (Vereins) sind in Vorbereitung.